Fahrenheit 451 (1967)

Nach einem Roman von Ray Bradbury
Regie: Francois Truffaut
Kamera: Nicolas Roeg
Musik: Bernard Herrmann
Spielend: Oskar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack

Je mehr der ins Land ziehende Winter unsere Herzen und Füsse erfrieren lässt - je kälter alle Begegnungen mit der Aussenwelt - und je kürzer die zärtlichen Berührungen der warmen Sonne werden, umso eher ist es an der Zeit sich den Worten in den Büchern zuzuwenden, um damit den Geist zu stärken und nach den endlosen Vergnügen des letzten Sommers wieder Bewusstsein für das Tatsächliche zu entwickeln. Denn angesichts der uns umgebenden visuellen Armut bleibt nicht vielmehr als die Flucht zu erbaulichen Worten, hinter denen man einen weisen Mann vermuten kann; Und hier sind sie... die Protagonisten, mit denen wir unseren Winter verbringen werden:

Der Meister und Margaritha, der Teufel und sein schwarzer Kater: Mit denen trinken wir ein paar Gläschen Wodka, ziehen uns dann nackt aus und fliegen über Moskau;

Prokop, sein Krakatit und die Prinzessin, Rossum und der ewige Krieg mit den Molchen, sowie der kleine Terrier von Karel Capek: Mit ihnen bauen wir einen kleinen Roboter, der schliesslich das Weisse Haus sprengt;

Natürlich darf auch nicht Pilot Pirx fehlen, mit dem wir auf den Mond fliegen und uns dafür schämen;

Diese unerträgliche Scham, dazu das schlechte Gewissen bringen uns schlieslich zum Vater unseres Über-Ich und wir enden bei weissen Linien und der Psychopathologie des Alltags.

Irgendwann meldet sich dann aber ein Gefühl, zuerst nur ganz schwach und unbedeutend, das allerdings nach und nach Überhand nimmt. Das kann nur der Teufel im Leib sein, oder ?