Hotel Kyjev



Für jene, die auf unseren Pfaden wandeln, und durch welche Umstände auch immer in die Stadt Bratislava gelangen, und sich dann dort nicht dem schalen Ambiente mittelmäßiger Schlafgemächer und ihrem verlogenen Luxus, den wir aus amerikanischen Fernsehserien kennen, hingeben möchten, sei hier ein wertvoller Hinweis gegeben.
Denn wer angesichts dieser schummrigen Lobby sowie den dort anwesenden Protagonisten nicht in sentimentale Verzückung gerät, ist hier ohnehin fehl am Platz: Die unvergleichbare Eloquenz des Rezeptionisten bleibt eine Herausforderung, die nicht so leicht nachzuahmen ist;
Ebenso verhält es sich mit der in rotem Holz getäfelten Lobby, die von schlafenden Hotelangestellten und anderen Wartenden dekoriert wird.
An der Wand hängen Uhren, die eine Zeit anzeigen, die für eine andere Welt gitl.
Alles schläft hier und das ist schön so. Man könnte jetzt anfangen aufzuwecken, aber wozu ?


http://www.kyjev-hotel.sk

-LOCATION OF THE MONTH



Mary Long

Es ist vermutlich ein schönes und beruhigendes Gefühl zu wissen, das all unsere dekadenten Vergnügungen irgendwann auch ihr vermeintliches Ende finden werden, denn sonst würde die Dame auf dieser Zigarettenpackung nicht so verführerisch lächeln. Dafür haben wir sie immer schon geliebt!
Dafür, dass sie sich ihren Genuss nicht nehmen lässt.

Schlimmer noch: Diese kleine Schweizerin schafft es, die verachtenswerte und lebensfeindliche Sünde des Rauchens, in eine Tugend zu verwandeln: Während diskriminierende Gegenmaßnahmen und zur Zeit überall kursierende Warnungen beständig an den Tod erinnern, und damit einen gewissen moralischen Zwiespalt wecken, sieht diese Dame ihrem unausweichlichen Schicksal ohne Angst und mit einem aufmunternden Lächeln entgegen.

Wie schön!

-SMILE OF THE MONTH




Die hier dargestellten Genussmittelverpackungen entstammen dieser wunderbaren Sammlung

Les choses de la vie (1969)


Regie: Claude Sautet
Spielend: Michel Piccoli, Romy Schneider, Lea Massari
Nächste Vorführung: Bald im Verein08 , Wien.

Zurück zum Ende. Der Architekt Pierre (Michel Piccoli) hat seine Frau Catherine (Lea Massari) verlassen, und lebt mit seiner Geliebten Helene (Romy Schneider) in Paris. Er kann sich jedoch nicht wirklich für dieses neue Leben entscheiden. Es kommt zum Streit, weil sich Helene von ihm vernachlässigt fühlt.
Ihre aufrichtige Liebe wird ihm schließlich zum Überdruss: "Ich bin müde. Immer Erkärungen, immer Reden, das kann ich nicht. Was ich kann, ist dich verlassen. "

Er schreibt Helene einen Abschiedsbrief und fährt auf eine Geschäftsreise in die Bretagne. Doch unterwegs überlegt er seine Situation und schickt ihr die Nachricht, dass er sie sehnsüchtig in Rennes erwartet.
Während der Autofahrt, kommt er an einer Hochzeitsgesellschaft vorbei, und beschließt wider alle Zweifel, Helene zu heiraten. Er fährt von dieser Idee beglückt weiter und merkt zu spät, dass er die Kontrolle über seinen Wagen verliert. Das Auto schleudert gegen einen entgegenkommenden Lastwagen und schliesslich gegen einen Baum. Pierre bleibt regungslos in der Wiese liegen, während sein Wagen in Flammen aufgeht. Er stirbt und schwebt in einem prämortalen Glückszustand - er redet, denkt und sieht das Leben in seiner Einfachheit und Schönheit vor sich.
Und dann muß er lächeln.


-FILM OF THE MONTH

SAAB 99 Turbo

Production time: 1978 - 1984

In 1978 there was a big news in SAABs model program the SAAB 99 Turbo!
This car was a sensation on car shows all around the globe that year. SAAB was not first with a turbo in a massproduced family. The big news with SAABs turbo was, that it was adapted for ordinary cars and that it had the same power and Nm throughout the rpm-register.
SAABs turbo had a smaller turbine witch made it possible for the turbo to use less exaust-air to work. But this would cause the engine to overload and got make the hole engine blow. SAAB solved this with a patentated mecanism called a "waste gate" that would let exaust fums pass the turbine so the engine wouldn't brake down. This made it possible for the turbo to work through out the egnine rpm-register. Other new things on the 99 turbo was electric sparkings, a new exaust-pipe and improved cooling system.

PERFORMANCE:

0-50 km/h: 3,4s
0-70 km/h: 5,8s
0-90 km/h: 8,2s
0-110 km/h: 12,5s

TOP SPEED: 198 km/h

-CAR OF THE MONTH













GDMFSOB

[DJ Shadow featuring Roots Manuva - UNKLE Remix]

"Toujours dans le rap, il y a un remix de "GDMFSOB" par UNKLE avec au chant, ROOTS MANUVA qui nous joue les toaster jamaïcains en mettant de l'écho sur sa voix.
On retrouve aussi deux remix de RIGHT THING. Le premier est remixé à la sauce techno. On aurait pu craindre le pire, mais ça reste écoutable et sympathique; Mais le deuxième, aaahhh le deuxiéme remix.... Il commence tout doucement, avec la voix de SHADOW, arrive un break à la batterie et tout s'enchaîne."


A refit, a rejiggle..

So who's that ?
I see many lights before me..
Many lights, dark shadows, nice unkles and a rooty-toot Manuva.
More base !

-TRACK OF THE MONTH


Appears on:
THE PRIVATE REPRESS
Island
2003



Das Buch der Unruhe

"Im heutigen Leben gehört die Welt nur den Narren, den Grobschlächtigen und den Betriebsamen. Das Recht zu leben und zu triumphieren erwirbt man heute fast durch die gleichen Verfahren, mit denen man die Einweisung in ein Irrenhaus erreicht: die Unfähigkeit zu denken, die Unmoral und die Übererregtheit."

In der Figur des Bernardo Soares, im anarchistischen Bankier, in der Gestalt des Alberto Caeiro, in Ricardo Reis und Alvaro de Campos haben einige Leser unter uns schon vor langer Zeit, bessere Entwürfe von sich selbst wiederentdeckt;

"Ich bin der Zwischenraum zwischen dem, was ich bin, und dem, was ich nicht bin, zwischen dem, was ich träume, und dem, was das Leben aus mir gemacht hat, der abstrakte und leibliche Mittelwert zwischen Dingen, die nichts sind, da ich ebenfalls nichts bin. Welche Unruhe, wenn ich fühle, welch Unbehagen, wenn ich denke, welche Nutzlosigkeit, wenn ich will!"

Im Gegensatz zu anderen literarischen Werken, die angeblich zeitlose Wahrheiten enthalten sollen, reflektieren die hier genannten Personen über ihr eigenes Versagen, ihre Hoffnungslosigkeit, ihre Verzweiflung am Dasein und die daraus resultierende Nutzlosigkeit allen Handelns. Das hier jegliche positive Sinngebung fehlt, mag vielleicht desillusionierend erscheinen - vor allem wenn man an ein glückliches Ende oder ein endgültiges Glück glaubt.
Aber gleichzeitig ist uns diese Leere manchmal auch sehr vertraut. Und das bleibt beunruhigend.

"Wir alle, die wir träumen und denken, sind Buchhalter und Hilfsbuchhalter in einem Stoffgeschäft oder irgendeinem anderen Geschäft in irgendeiner Unterstadt. Wir führen Buch und erleiden Verluste; wir ziehen die Summe und gehen vorrüber; wir schließen die Bilanz, und der unsichtbare Saldo spricht immer gegen uns."

-EIN TRAURIGES BUCH

"Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares" von Fernando Pessoa (1888-1935)






»Im Grunde reist man am besten, indem man fühlt.«
F
.P.